Was bedeutet Integrative Gestalttherapie?

Die Integrative Gestalttherapie ist eine nach dem österreichischen Psychotherapiegesetz anerkannte psychotherapeutische Schule. Der Fokus der Therapie liegt wie bei den meisten Fachrichtungen auf dem Gespräch. Gemeinsam wird erkundet, welche Themen bearbeitet werden wollen und deren Zusammenhänge. Es wird erforscht wie Veränderung aussehen könnte, was es braucht damit diese erreicht werden kann und was das alles mit dem eigenen Gewordensein, der eigenen Biographie zu tun hat. 


Was bedeutet eigentlich “Gestalt”?

Anders als der Begriff der “Gestalt” vielleicht vermuten lässt, ist nicht das Gestalten im kreativen Kontext gemeint – wenngleich gestalterische Elemente und ein kreativer Ausdruck Platz finden können. Gestalt meint hier die Vorstellung, dass es Themen im Leben eines jeden Menschen gibt die “Leiden” verursachen können. Das kann Gefühle von großer Traurigkeit, starker Verlassenheit, Orientierungslosigkeit, Wut und Aggression und vieles mehr sein. Oft zeigen sich diese Probleme im Umgang mit anderen Personen, meist mit Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld denen wir eigentlich nahe sein wollen.  


Über Symptome und “krank ohne Befund”

Manche Themen können auch in Form von Symptomen zum Ausdruck kommen und uns Schwierigkeiten bereiten. Oft sind die Zusammenhänge gar nicht klar und es heißt “krank ohne Befund” oder wir bemerken, dass sich unser Suchtverhalten verändert hat und uns zunehmend an einem zufriedenen Leben hindert.

In diesem Sinne tritt ein bestimmtes Lebensthema, eine Gestalt, in den Vordergrund die (noch) nicht geschlossen ist. Gleich einem Kreis dem ein Teil fehlt damit er rund ist. Diese “offene Gestalt” kann Leidenszustände jedweder Art verursachen.
 

Die Sache mit dem Kontakt

Die Integrative Gestalttherapie verfolgt den Ansatz diese “Gestalt” zu schließen, so dass sie sich beruhigen und in den Hintergrund rücken kann. Martin Buber, der einen zentralen Einfluss in die Theorien der Integrativen Gestalttherapie hat sagte, “Der Mensch wird am DU zum Ich”. Das meint, dass Heilung nur über den Kontakt mit einem Gegenüber gesunden und wachsen kann. Diese Form der Heilung oder Linderung soll im therapeutischen Prozess gestützt und unterstützt werden.